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Clarissa Marchesan

Zu Mobbing habe ich bei Wikipedia folgende Definition gefunden:

Mobbing/Mobben steht im engeren Sinne für Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel Betroffene aus dem Betrieb hinaus zu ekeln. 

Mobben ist ,wenn in der Regel, ständig bzw. wiederholt und regelmäßig schikaniert ,gequält und seelisch verletzt wird.

Beispielsweise in der Schule.am Arbeitsplatz,im Sportverein,in den verschiedenstes Einrichtungen und im Internet( Cyber Mobbing).

Typische Mobbingerscheinungen sind das Verbreiten falscher Tatsachen und Behauptungen,die Zuweisungen sinnloser Arbeitsaufgaben, Androhungen von Gewalt, soziale Isolation oder ständige, unreflektierte Kritik an der Arbeit....

Hochbegabte Kinder/Jugendliche sind oft Mobbing ausgesetzt. Meist nicht nur von MitschülerInnen  oder anderen Kindern ( Kindergartenkindern),sondern auch von LehrerInnen und ErzieherInnen

 Das Mobbing von LehrerInnen,PädagogInnen  und ErzieherInnen gegenüber Kindern und Jugendlichen ist ein Thema, welches mir in meinen Coachings sehr oft begegnet und ich auch selber bei meinen Söhnen erlebt habe.

Als die Diagnose Hochbegabung festgestellt wurde und die Eltern mit der Bescheinigung zum Lehrer gingen, um eine gute Förderung für ihr Kind zu besprechen,gabt es leider sehr oft eine negative Resonanz.

"Der mit seinen schlechten Noten,kann doch niemals hochbegabt sein!" oder "Was diese  Zappelliese soll hochbegabt sein? Die kann sich ja noch nicht mal auf eine Sache richtig konzentrieren!“ Von solchen und ähnlichen Äußerungen wird mir immer wieder berichtet und habe ich es auch selbst erlebt.

Dabei wissen viele LehrerInnen ,PädagogInnen und ErzieherInnen gar nicht,was es bedeutet hochbegabt / hochsensibel zu sein.

Ihr Ausbildungsplan sieht diese Thematik nicht vor. Somit werden die Mythen,was eine Hochbegabung ausmacht von Generation zu Generation falsch weitergegeben und geglaubt.

Ich selber hatte früher auch geglaubt, dass man super gut in der Schule sein muss. Super tolle Noten haben muss, um die Bezeichnung Hochbegabung zu erlangen. Das Leben und meine eigene Entwicklung hat mir was anderes gezeigt.

Mein Sohn Julian war schon  von Geburt an anders. Er war zwar viel krank -das hatte aber andere Ursachen- ,aber ,sehr neugierig,sehr wachsam, sehr aktiv, sehr schnell und weit von seiner Entwicklung her. Er konnte schon bevor er in die Schule kam gut lesen, schreiben und rechnen. Wobei das Schreiben, besser gesagt ,die Schriftform, seinen LehrerInnen nie gefallen hat.

Julian hatte sich sehr auf die Schule gefreut. 

Ungefähr einen Monat nach der Einschulung wurde  ich von der Klassenlehrerin zu einem Gespräch in die Schule  gebeten. Sie fing gleich damit an, dass Julian den Unterricht stört,nicht aufpasse und das seine Eigenwilligkeit im Malunterricht von ihr nicht akzeptiert werden könne. Sie denke, Julian sei hyperaktiv und ich solle doch bitte mal mit ihm zum Kinderpsychologen gehen. Denn da könne man heutzutage schon eine Menge machen.

Ich wusste vorher schon auf was Julians Lehrerin hinaus wollte und zeigte ihr die Bescheinigung:Diagnose Hochbegabung! Sie las sich den Zettel durch und guckte mich mit großen Augen an.

Ich hatte Julian schon in der Vorschule testen lassen,weil  mich seine Lehrerin dort auf seine Hochbegabung angesprochen hatte und der Meinung war ,dass es hilfreich wäre,wenn man wüsste, wie man ihn unterstützend begleiten könne.

„Das könne aber gar nicht sein", meinte seine neue Lehrerin in der 1. Klasse, "dass Julian hochbegabt sei, denn er passe im Unterricht. nicht  richtig auf und wenn er sich melde,dann seien die meisten Antworten falsch. Außerdem erfülle er im Malunterricht nicht die vorgegebene Aufgabenstellung.“

In mir zog sich alles zusammen. Julian hatte mir vom Malunterricht  erzählt und dass er keine Lust mehr hätte mit zumachen und er sich schlicht weg verweigere.

Ich guckte mir die Bilder an. Die Kinder mussten alle eine Sonnenblume malen und Sonnenblumenkerne im Blütenkopf hinein kleben. Alle Kinder hatten ordentlich die Aufgabe erfüllt. Die  Sonnenblumen standen in ihrer wahrsten Erntepracht. Nur in Julians Sonnenblume klebten  ‚klägliche‘ 10-12 Kerne. Die Lehrerin sagte:‘Sehen Sie,das meine ich. Er kann keine einfache Aufgabe erfüllen. Er gab mir noch die freche Antwort,dass bei ihm die Vögel die Kerne schon gefuttert hätten .‘

Ich musste laut auflachen und sagte:“Das nenne ich mal eine intelligente Antwort!“

Ich fragte sie,wie wir denn Julian jetzt helfen könnten,dass er nicht ganz die Lust an der Schule verliert.Ich gab ihr unmissverständlich zu verstehen,dass ich auf gar keinen Fall mit Julian zum Kinderpsychologen gehen werde.

Ich erzählte ihr, dass wir zu Hause viel mit unseren Kindern unternehmen. Julian geht zum Sport,er lernt ein Musikinstrument und da wir ein Garten haben,sind wir viel draußen. Er bekommt sehr viel geboten und nähme diese Möglichkeiten gerne an.

Ich schlug ihr vor,dass sie Julian doch eventuell kleine Aufgaben übertragen könne. zB. Arbeitshefte austeilen oder ins Sekretariat gehen ,um Tafelkreide zu holen...
Ich erklärte ihr,dass Julian die Bewegung braucht um daraus Energien zu schöpfen. Die ganze Zeit zu sitzen, sei für ihn eine Quälerei und bringt letztendlich niemanden etwas.

Die Lehrerin hörte sich meine Vorschläge an. Offensichtlich war sie von den Argumenten überzeugt, denn sie versprach mir, dass sie gerne diese Vorschläge in der nächsten Woche ausprobieren wolle. 

Ich hörte eine lange Zeit nichts mehr von der Lehrerin, oder das Julian sich über die Schule beklagte. Ich hatte den Eindruck,dass sich die Lage entspannte.

Julian hatte bis zur 3.Klasse eine gute und entspannte Schulzeit. Bis er in die 4. Klasse kam und er eine andere Klassenlehrerin bekam. Diese hatte von allen Kindern ein kleine Zusammenfassung von der Klassenlehrerin davor bekommen. Unter anderem, dass Julian hochbegabt sei und welche Vorgehensweise ihm in seiner Entwicklung gut weiter geholfen haben. 

Ich weiß nicht,ob die Lehrerin das als persönliche Motivation gesehen hat, Julian in  vielen Situationen vor der Klasse bloß zu stellen, um zu zeigen,dass er alles andere als hochbegabt sei. Es konnte so nicht lange gut gehen, das ahnte ich, denn die Klagen Julians über die Schule wurden wieder lauter. Nach einer geraumen Zeit zitierte mich die Lehrerin in die Schule. Vor dem "Tribunal" aus Direktorin und Vertrauenslehrer sagte sie mir zu, dass sie es nicht so sei, wie die Lehrerin davor meinte,sondern dass Julian eher in eine Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt (früher Hilfsschule) gehöre,denn er hätte massive Probleme mit der Klassengröße und mit seiner Disziplin. Da  könnte man ihm hier an dieser Schule nicht helfen.

Sie wollte mich wirklich überzeugen,dass man sich da um Kinder wie Julian besser kümmern könnte,weil es dort kleinere Klassen gäbe.

Ich verstand,was das Problem war.

Ich weigerte mich Julian  in eine Sonderschule zu stecken und forderte von seinen Lehrern ,dass sie sich was zu überlegen sollten, wie sie Julian fördern könnten,denn ich würde mit Julian zu Hause schon viel unternehmen,damit er die Schule aushält. 
Ich wurde aber nur vor die Wahl gestellt, entweder Sonderschule oder er müsse an einem außerschulischen  Anti-Agressionstrainig teilnehmen . Das wurde immer bunter....

Ich war empört. Hatten die jetzt alle den Verstand verloren? Da die Lehrerin Julian schon einmal einen Flyer von solch einen einmal Kurs mitgegeben hatte und ihm das irgendwie als gut verkauft hatte,wollte er gerne dahin. Denn sein bester Freund war schon in dieser Gruppe und fand die Aktivitäten und die ErzieherInnen toll.

Somit willigte ich ein und Julian kam in dieses Anti-Agressionstrainig. Er war sehr gerne in dieser Gruppe und war äußerst traurig, als das Programm auslief und er nicht mehr hin durfte. Seine Neugierde und der Spaß am Lernen kamen jedoch an der Grundschule nie wieder zurück.


Mit dem Wechsel zur Oberschule bekam Julian einen kleinen Aufschwung. Er hatte Glück und einen super Klassenlehrer,der ihn verstand und ihm wohlgesonnen war.' Trotzdem kam die Freude am Lernen nie wieder richtig zurück.

Und als es hieß, er könnte mit seinen Leistungen ein Abitur machen,war seine Antwort:
“Ich bin doch nicht blöd in der Schule  großartig was zu tun. Kein Bock nur für den Lehrer zu lernen!“

Dieses Gefühl des nicht richtig Seins, des nicht gut genug zu sein und die immer wieder erfahrene, unberechtigte Kritik an der eigenen Person ließen lange Zeit nicht zu, dass Julian seine Einzigartigkeit,seine Potenziale, seine Hochbegabung akzeptierte und dadurch auch nicht  leben konnte. 

Die Gefühle der Verletzungen und Demütigungen der LehrerInnen saß zu tief,denn Mobbing erfuhr er jeden Tag.
Zuhause konnte er sein,wie er war. Das war seine Insel, seine Festung. Dort schöpfte er Kraft. 

Ich bin sehr froh darüber, dass Julian immer das Gespräch mit mir gesucht hatte und auch heute noch sucht, so dass wir stets Lösungen für konkrete Situationen gefunden haben und finden. Von mir bekam und bekommt er immer Zuspruch und Ermutigung. Er ist ein toller,kreativer und einmaliger Mensch, auf dessen Entwicklung ich sehr stolz bin. Doch so richtig konnte  er das in seiner Kindheit nie glauben. 

Heute ist er ein wunderbarer junger starker Mann geworden,der seinen Weg gefunden hat.
Er kann seine Hochsensibilität und Hochbegabung annehmen und in sein Leben integrieren. 

 

 

 

 

 

 

Über die Autorin:

Coach für hochsensible Hochbegabte der Akademie Tutorium Berlin
Mein Motto:
Die Bühne des Lebens selber gestalten!
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