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Tamara Heuser

 

Entspannung ist keine Belohnung, sondern Notwendigkeit! Sie macht uns produktiver, gelassener und souveräner.

Bisher war Relaxen nur etwas für "Schwächlinge" - aber die Zeiten ändern sich.

Entspannung und innere Ruhe finden

Gesellschaftlich wird es auch heute noch honoriert, wenn wir ständig in Aktion sind und einfach funktionieren. Entspannung wird immer noch mit Weichheit und allgemeiner Schwäche verbunden. Innere Einkehr wurde nie als Katalysator für neue Produktivität gewürdigt – im Gegenteil, wir haben stattdessen gelernt den Atem anzuhalten, uns anzupassen und durchzuhalten. Stress, depressive Verstimmungen und Aggressionen nehmen wir wie selbstverständlich dafür in Kauf.

Diese Coolness, die mit dem Image der Stärke und Unfehlbarkeit einhergeht, führt oft zum Konsum von Genussmitteln, Medikamenten und Drogen. Wir arrangieren uns mit dem Stress, leben im „Funktionsmodus“ und entfernen uns schrittweise von unseren eigenen Bedürfnissen.

Ausgleich finden zwischen Stress und Entspannung

Relaxen gibt neue Kraft, wie beim Muskelaufbau – Profisportler wissen das. Selbst sie arbeiten nicht ununterbrochen, sondern lassen sich massieren und entspannen, damit die Muskeln am nächsten Tag eine noch bessere Leistung erbringen können. Denn Muskeln wachsen erst in der Ruhepause.

Ich kenne einige Führungskräfte, die das ein wenig anders sehen. Sie wollen immer nur stark und erfolgreich sein, bis sie irgendwann von ihrem eigenen Körper in die Knie gezwungen werden. Wenn dann der morgendliche Gang ins Badezimmer zum Rasieren oder Schminken zur harten Qual wird, merken auch sie, dass Sie sich mehr um die andere Seite der Medaille hätten kümmern müssen.

Sie sind sich nicht darüber bewusst, dass geistige Leistungen auch Höchstleistungen sind, die unseren gesamten Körper und unser Nervensystem hochpeitschen. Bisher war Entspannung nur etwas für „Schwächlinge“. Aber die Zeiten ändern sich.

Stress beeinflusst Körper, Geist und Seele gemeinsam

Neben der organischen Befindlichkeit wirkt sich Stress auch immer geistig und emotional aus. Ein Blick in unser Nervensystem zeigt uns, dass sich Stress und gute Laune gegenseitig ausschließen.            

Stress aktiviert unseren Sympathikus. Er dient der Bereitstellung von Energie und mobilisiert uns zu Kampf oder Flucht. Körperlich bemerken wir es u.a. an verengten Blutgefäßen (steigender Blutdruck) höherer Herzfrequenz und Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Der Sympathikus soll nicht verteufelt werden, ihn brauchen wir zum Leben und Überleben – aber er braucht eben auch seinen „entspannten Gegenspieler“, den Parasympathikus. Dieser ist für unsere Erholung und Energiegewinnung zuständig und sorgt für eine niedrigere Herzfrequenz und einen niedrigeren Blutdruck.

Entspannungseinheiten über den ganzen Tag verteilt

Auf hohe Aktivität sollte auch immer eine Erholungsphase folgen. Und auf die Ruhe neue Aktivität. Stellen Sie sich Ihr Nervensystem wie ein Gummiband vor. Wenn es ständig gespannt bleibt, reißt es schnell. Lassen Sie es immer wieder locker, ist auch seine Lebensdauer länger.

Ich möchte Sie daher für Ihre tägliche Balance im Alltag sensibilisieren. Dabei kommt es nicht auf die Länge der Entspannungseinheit an, sondern vielmehr auf die Regelmäßigkeit. Wir dürfen lernen, uns jeden Tag etwas Gutes zu tun, einen Ausgleich zu schaffen für unser Tun. Wenn wir relaxen haben wir die Möglichkeit, Erfahrungen die wir im Handeln erlebt haben, zu verarbeiten. Wir sorgen dafür, dass wir im Kopf klarer werden und auch körperlich neue Kraft zurückgewinnen. Wir werden handlungsfähig und verlieren damit automatisch Gefühle der Ohnmacht, der Wut und Angst.

Verschiedene Entspannungsverfahren zur Stressbewältigung

Es gibt zahlreiche Methoden, aber keine objektiv „richtige Entspannung“. Es ist jedem selber überlassen, das Richtige für sich zu finden. Es können z.B. Methoden wie Qi Gong, Meditation, Autogenes Training oder Fantasiereisen sein. Entspannungsmethoden sind jedoch so vielfältig wie wir selbst. Eine Entspannungsmethode die in Ihnen Druck und Stress auslöst ist kontraproduktiv und nicht zielführend. Jeder Mensch ist individuell und darf sich auch individuell entspannen.

Wir sind nur oftmals noch so geprägt, dass wir Wissen, Techniken oder Methoden völlig überschätzen. In einem von Aufgaben schon überfrachteten Alltag fällt deren Anwendung meist unter den Tisch. Methoden verschlingen Zeit und erfordern oft einen Rückzugsort. Im Trubel der Familie, oder sogar als alleinerziehendes Elternteil ist dies nicht immer möglich.


Wie entspanne ich richtig?

Durch bewusstes ATMEN. Der Atem ist es, der unseren Körper in schöner Regelmäßigkeit bewegt. Durch ein- und ausatmen. Aus Zeitgründen würden auch das viele Manager gerne gleichzeitig machen. Aber es geht eben nur nacheinander. Der Atem signalisiert uns auch, dass wir uns nicht gleichzeitig an- und entspannen können. Mit dem ersten Atemzug kommen wir auf diese Welt und mit dem letzten gehen wir auch wieder aus unserem schönen Körper. Also, warum schenken wir unserem Atem so wenig Aufmerksamkeit? Warum nutzen wir nicht das, was eh schon vorhanden ist?

Einfache Entspannung durch Atemübungen

Wir können uns für die Weisheit unserer Innenwelt öffnen. Durch regelmäßige bewusste Atemzüge über den Tag verteilt beruhigen wir unser inneres Chaos. Muskeln und Nerven entspannen, der Geist wird klarer und die innere Freude wird wieder spürbar. Die gestaute Lebensenergie kommt wieder ins Fließen, die Intuition wird wahrgenommen.

Dann lernen wir auch uns in den Tag, „hinein zu entspannen“. Egal wie herausfordernd er auch werden mag. Die stillen Momente des Alleinseins bringen uns in eine entspannte Grundhaltung, ohne den analysierenden und interpretierenden Verstand. Den können wir danach wieder zu uns einladen, um anschließend nicht mehr länger lebensfeindliche, sondern diesmal lebensförderliche Lösungen zu verfolgen.

Durch diese Einkehr erleben wir auch plötzlich, was unser Alltag sonst noch für Entspannungsmomente zu bieten hat. Das kann der abendliche Spaziergang mit dem Hund sein, das Spielen mit unseren Kindern und sogar der Stau auf der Autobahn. Wichtig ist einfach unser Bewusstsein in diesen Momenten, dass wir ganz im Augenblick sind und spüren, dass dies gerade zur unserer Entspannung beitragen kann.

Und wenn wir bewusst sind, spüren wir auch unseren Atem.

So einfach - kann Entspannung sein.

 

 

Erstveröffentlichung am 29.11.2016 unter:

http://www.tamara-heuser.de/entspannung/entspannung

 

 

Über die Autorin:

Mein Motto:
Wenn Dich etwas plagt, erzwinge keine Lösung!
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