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Marion Welz

Hochsensibilität:

anders wahrnehmen, anders arbeiten, anders sein und – immer auf Empfang…

 

Hochsensibilität - Hochbegabung der Sinne - Marion Welz - Berlin

Bild: pixabay-meerkat-4777272_1280

 

Diese hohe Empfindsamkeit und Wahrnehmungsfähigkeit kann schon sehr früh dazu führen, dass wir uns ‚anders‘ fühlen. Wenn du als Kind Situationen wahrnimmst, die andere nicht so empfinden und dir vermittelt wird, dass DU falsch liegst. Schon früh habe ich gelernt, mir und meiner Wahrnehmung nicht zu vertrauen. Sie passte nicht in die Welt der Anderen, in die Wahrnehmung meiner Eltern, also musste ich wohl falsch sein. Und es ist überhaupt nicht als Vorwurf gedacht, dennoch prägte sich diese Erfahrung tief in mir ein und wurde Gesetz. So festgeschrieben, dass ich es nicht mehr hinterfragte bis ins höhere Alter und mir dort der Satz begegnete: „Deine Wahrnehmung entspricht nicht der Realität“. Erst dann erwachte ich und konnte nachvollziehen, warum ich mich in meinem Leben immer nach einer Person umschaute, die mir Absolution erteilte, damit ich ins Handeln kam. Ich brauchte immer eine Absicherung durch andere, eine Bestätigung, so Sein zu dürfen. Damit schlingerte ich durchs Leben, immer mit dem Fokus im Außen: Darf ich das jetzt? Ist das angemessen, passend? Lieber schnell noch mal nachfragen, ob ich so ok bin. Ich passte mich an.

Wenn wir unseren zunehmend verfestigten Glaubenssatz nicht als Mahnmal manifestieren wollen, dann ist es an der Zeit, den Dingen heute realistisch zu begegnen und anzuerkennen: wir sind einzigartig, vielfältig & bunt und dürfen uns in unserer ganzen Vielfalt und Farbenpracht zeigen! Wir dürfen sein, wie wir sind! Wenn wir unsere Gabe nicht nur als Last sehen, weil wir uns oft durch die hohe Empfänglichkeit für Reize überfordert fühlen (Stress durch Reizüberflutung), sondern als besondere Begabung, dann stellen wir fest, dass unsere Gabe zu unserer Berufung werden kann. Voller Hingabe sich dem zu widmen, was wir besonders gut können! Unserer Neugierde nachgehen und uns anregen lassen! Und das dürfen wir natürlich auch in unserem Berufsleben einsetzen. Denn wenn wir etwas gerne tun, mit Freude dabei sind, uns inspirieren und begeistern lassen, dann wird uns selten etwas zu viel. Dann können wir richtig viel bewegen und uns in der Leichtigkeit des Seins aufhalten. Dann kann aus dem Beruf unsere Berufung werden. Die Gefahr besteht jedoch schnell, in ein Burn-out zu gleiten, weil wir mit einer hohen Motivation dabei sind und unsere verfügbaren Ressourcen leicht vergessen. Eine tiefe innere Erschöpfung folgt.

Dann ist es gut, achtsam mit sich zu sein und für sich zu sorgen. Nicht im Außen zu bleiben, sondern sich wieder mehr auf sich besinnen, mit sich selbst verbinden, im Selbst sein. Das wirkt sehr heilsam und ist kraftvoll und ich brauche niemanden mehr, da ich mir meine Liebe und Anerkennung, Freude und meinen inneren Frieden selbst geben kann.