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Astrid Schneider

Merkmale hochsensibler Kinder

 

Das beeindruckteste Beispiel für ein hochsensitives-hochsensibles Kind ist ein Junge, der die ersten 2,5 Lebensjahre sich fast ausschließlich von Muttermilch ernährt hat. Seine Eltern schafften es nicht, ihm feste Nahrung zu geben. Das Interesse des verschwindenden Löffels im Mund der Erwachsenen war bei ihm nicht ausgeprägt. Sobald ein Löffel Brei in seinen Mund landete, spuckte er es aus und wollte sofort die Brust zum Ausspülen. Er vermittelte mit seinem Blick und der Körpersprache „Hey, wollt ihr mich vergiften?!“ Es war eine sehr harte Zeit für die ganze Familie, es wurde nie länger als 1,5 Stunden am Stück geschlafen. Als Elternteil will man das Beste für sein Kind doch solche Situationen lassen Eltern fast verzweifeln. Von allen Seiten gab es Ratschläge, viele wurden radikal und könnten als Vergewaltigung durchgehen. Doch auch die Mutter ist hochsensibel und konnte ihr Kind unter extremen Bedingungen schützen und es annehmen. Mit ungefähr 5 Jahren lockerte sich die Essenssituation, es wurden viele sehr stark ausgeprägte Unverträglichkeiten bei dem Jungen Festgestell. Sein hochsensibler Körper hatte sich instinktiv über einige Jahre hinweg gegen die „Vergiftung“ gewehrt. Sein Leben ist mit diesen Unverträglichkeiten nicht einfach doch seitdem er seine Diagnosen hat, fühlt er sich endlich verstanden und ist diesem enormen Druck und Stress von außen nicht mehr so stark ausgesetzt.

Geschmack und Konsistenz von Nahrungsmitteln sind für einige HS Kinder eine große Herausforderung. Gemischtes Essen, verschiedene Konsistenzen gemeinsam in einer Mahlzeit können eine Zumutung sein. Wenn man als Elternteil um die Besonderheit seines Kindes weis kann auf seine Bedürfnisse eingegangen werden. Dann ist das Essritual halt anders als in anderen Familien. In der der Welt wird das Kind auf genügend Unverständnis stoßen, da kann die Familie ihm doch zu Hause eine Umgebung anbieten, in der es sich wohl und verstanden fühlt. Es durch strenge Regeln und Essenszwang regulieren zu wollen, damit es in die Strukturen passt, kann zu Essens Verweigerung führen. Ein gemeinsames Familienessen kann zur Seltenheit werden. Wieso sollte ich essen, wenn ich keinen Hunger habe oder wieso darf ich jetzt nicht essen wenn ich so hungrig bin, ich kann keine halbe Stunde mehr warten. Wenn man da auf eine feste Regelung in der Woche verzichtet, kann ein gemeinsames Essen am Wochenende gut möglich sein bei dem jeder auf seine Kosten kommen kann.

Kleidung, Stoffe Materialien, Schuhe sind oft unangenehm, nicht tragbar Die kleinste Naht wird als störend empfunden. Das kann ein normalsensibler Mensch nicht nachvollziehen, dass eine hauchdünne Naht vorne an der Socke morgens beim Fertigmachen für die Schule eine Katastrophe für eine Familie auslösen kann. So wie kratzige Stoffe ein hochsensitives Kind aus der Haut fahren lassen kann, können weiche Stoffe wie Samt und Seide emotionale Glückseligkeit auslösen. Wenn man solch kleine Details kennt, die sein Kind sich wohl fühlen lassen können dann darf man es damit glücklich machen. Wir haben einige Kuscheldecken, einen Nickischlafanzug der auf links getragen wird, es ist nicht logisch die kuschelige Seite nach außen zu nähen, und eine Dose voller Linsen in die ich meine Hand eintauchen kann, ein herrliches Gefühl!

Von Herzen Astrid Schneider